Felina (20.05.1990- 26.06. 2014)

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Gestern am 26. Juni war Baxis 1. Todestag, ich hatte mir diesen Tag ganz anders vorgestellt, ich wollte meine Erinnerungen und Bilder von Bax ganz besonders in den Fokus stellen, aber sie mussten sich mit einer anderen schweren Entscheidung die Hand geben.

Erst war ich wütend und hilflos, wie konnte es sein, das zwei ganz besondere Tiere in meinem Leben am selben Tag aus meinem Leben gehen sollten, nun denke ich, dass es genauso sein sollte, das diese beiden, mir immer am selben Tag einen besonderen Gedenktag schenken wollten.

Mit Felina endet die Spur des Pferdemädels in mir, von 24 Jahren ist sie bei mir geboren, Sonntagsmorgens um 9.10 Uhr, der erste Sonnenstrahl kitzelte ein Dunkelfuchsfohlen auf Ihrem Bauch und so begann Felina, ich schnelles ungestümes Leben mit einen Aufstehversuch gefolgt von einem Bocksprung.

Seit dem ersten Spaziergang ging sie Ihre eignen Wege, selbstsicher, neugierig und frech, oftmals hatte ich Ihre gestresste Mutter Fee am Halfter, die verzweifelt nach Ihrer Tochter rief, die hatte aber gerade etwas neues entdeckt und folgte einfach nicht.

Sie wuchs im Reitstall auf, so hatte sie jeden Tag Kontakt zu mir, lernte schnell Halfter, Bürste und lange Spaziergänge mit mir kennen, auf dem Fohlenchampionat machte sie als wunderschönes Fohlen den 6 Platz, allerdings nicht ohne einschlägige Erinnerungen zu hinterlassen. Kaffeetassen, Sonnenschirme gingen zu Bruch, Kaffeeflecken auf Richterhemden, nur weil der Richter dieses wundervolle Fohlen frei laufen sehn wollte,….lächel

Ihre Erziehung hat mich nur einige blaue Flecken und Schrammen gekostet und sehr viel Kopfarbeit um dieses „wilde“ Ding zu handeln. Gedankt hat Sie mir das in bedingungslosem Vertrauen in mich und alle Zweibeiner, die sie kennenlernten. Eine unerschütterliche Bindung zwischen 70 und 500 kg, ein Fluchttier, was gelernt hat, sich auf mich zu verlassen und zu vertrauen, bis zum letzten Tag.

Sie hatte leider frühzeitig Sehnen und Gelenksprobleme und der Traum vom guten Dressurpferd war schnell vergessen, ABER die Jahre wo ich sie einreiten, ein wenig Dressur und Springen, oder im Wald reiten konnte, haben mir mehr gegeben, als eine Sportkarriere!

So war Felina schon seit vielen Jahren in Rente, aber mein Pferd, ein Pfiff und sie kam wiehernd auf mich zu, auch am letzten Tag, mit sichtbaren Schmerzen beim Laufen und kaum noch Kraft, Ihre Ohren und Augen waren nur bei mir…….

Vor drei Jahren haben wir einen schönen Robust Stall gefunden, mit Herde und Weidegang im Sommer ganztägig im Winter im Offenstall, wir waren nicht sicher, ob Ihre Knochen mit dieser Umstellung zurechtkommen würden, ich dachte damals schon in „ bitte diesen Sommer noch, diesen Herbst noch…“ Sie hatte schlechte Tage, wenn das Wetter kühl und feucht war, aber Ihre guten Tage überwiegten deutlich. Felina fühlte sich pudelwohl in der Herde. Letzte Woche ist das eingetreten, was laut Tierarzt schon vor Jahren passieren sollte, die Bänder und Sehnen konnten das Gelenk nicht mehr halten, große Schmerzen und die Entscheidung, das es keine Hoffnung mehr gibt, das meine Lina, je wieder ohne Schmerzen auf mich zu laufen könnte,…. Nun ging Felina gestern voller Vertrauen und Ruhe, den Weg voraus, nächste Woche wird sie vielleicht schon in meiner Vorstellung, auf der Wiese mit Mona und Ihrer Mutter Fee stehen. Unter dem Baum Im Schatten Eick und Bax, Basra und sie wird wild bockend über die Wiese rennen, wenn Alea, Alberich und Andrusch spielend aus dem Gebüsch springen,…..

Ein Teil von mir geht, …geht nicht verloren, ein Teil von mir fehlt, fehlt mir so sehr, ein Teil von mir, zeigt mir die Endlichkeit, zeigt mir meine Hilflosigkeit, ein Teil von mir vertraut, vertraut auf die Hoffnung…

Felina mein geliebtes wildes „Ding“, ohne dich wird nicht einfach………….danke dir.

 

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